Sonntag, 25. Dezember 2011

Verde infinito y lluvias tropicales.

Tropical Rainstorm. Wir sitzen im Haus des Gastonkels, der passenderweise Abraham heisst, und koenen nicht raus, weil es wie wild regnet und stuermt und die Strassen sich ob der Ueberflutung in reine Matschpisten verwandelt haben, die einem die Flipflops ausziehen. Schoen, dass Abraham Internet hat, das ein bisschen funktioniert.

Die Tage im Regenwald gehen zu Ende, ueber Silvester will ich zurueck an die Kueste und am Strand ins neue Jahr feiern, bevor im Januar die Arbeit in San Pedro weitergeht. Ich hatte hier viel Spass und hab mich schoen erholt - wie angedeutet, ist das Leben in den Tropen durch die natuerlichen Widrigkeiten (immense Schwuele, die den Organismus laehmt und besagter Regen, der einem im Haus gefangenhält) schoen ruhig und langsam. Wir haben nur unwesentlich im Projekt weiterarbeiten koennen, weil auch der Weg zum hiesigen Bosque de Niños, der gerade im Entstehen ist, nicht geteert ist und es schon laengere Zeit trocken sein muss, damit er zugaenglich ist, und wir konnten nur einmal hinfahren. Dafuer haben wir aber gleich zwei Weihnachtsfeiern mit den Kids im Dorf gemacht, mit Chocolatada und Kuchen und Villancicos (Weihnachtslieder). Zwar ohne Geschenke, aber das find ich okay - in Peru ist es ueblich, dass reiche Leute oder Firmen an Weihnachten die Chocolatadas spendieren und haessliches Plastikspielzeug an die Kinder verteilen, aber meine Erfahrung in San Pedro hat gezeigt, dass 50% davon ohnehin nicht langer als zwanzig Minuten ueberlebt und die Niños sowieso nie zufrieden mit den Geschenken sind.

Obwohl wir nur begrenzt mobil waren, war der Aufenthalt unglaublich interessant. Erstmal war das, was ich vom Regenwald gesehen habe, ganz wunderbar, es ist wirklich so, dass man eintritt in ein unglaubliches und ohne Machete undurchdringbares Dickicht aus GRÜN. Ausser den Mosquitos kannte ich keine einzige der Millionen Arten. Lianen sind grossartige Spielgeraete und heruntergefallene Samen schoene Bastelgegenstaende. Was der Regenwald bereitwillig gibt, ist grenzenlos, wir haben im Boni frische Paranuesse und Ananas geerntet, in der Schreinerei eines Gastonkels wunderschoenes Kaobaholz bearbeitet, Karambolamarmelade gekocht und den leckersten Mangosaft ever getrunken. Der Dschungel beginnt gleich hinter dem Haus, aber auf der Fahrt hierher habe ich auch weite, garnicht mal haessliche Weideflaechen mit richtig huebschen weissen Rindern darauf gesehen, die dem Wald durch Kahlschlag oder Brandrodung abgerungen wurden. Das Boniprojekt soll dem Abhilfe schaffen, dass ein Grossteil der Kinder im Dorf die Vebidnung zur Natur vollkommen verloren haben und teilweise noch nie wirklich im Wald waren.

Lange Gespraeche mit der hiesigen Familie, in die ich auch sofort aufgenommen wurde, haben mich aber durchaus hoffnungsvoll gestimmt. Gastonkel Abraham, der im Holzbusiness taetig ist, arbeitet offenbar mit 3 verschiedenen Zertifizierungssystemen fuer sein Holz(das beruehmte FSC und zwei andere, die mir unbekannt waren), verkauft CO2-Emissionszertifikate und macht damit so viel Geld, dass er diese krasse Regenwaldvilla bauen kann, in der wir wohnen, Klimaanlage, europaeisch ausgestatteter Kueche, wunderbaren regional hergestellten Holzmoebeln und Lodgekomfort, den ich mir sonst niemals leisten wuerde. Bruder Javier und er koennen stundenlang von Naturschoenheit und nachhaltiger Forstwirtschaft sprechen, und trotz der verwegenen Bildungssituation im Regenwaldgebiet (bevor es den Interoceanic Highway gab, waren es mehrere Tagesreisen zur Uni in Puerto Maldonado) Goethe und Descartes zitieren.
Beide sind voellig begeistert von mir und Abraham wuerde mich am liebsten gleich hierbehalten, um mich in seinen Oekotourismus- und Bildungsprojekten anzustellen (ich bin offenbar erst die vierte Person mit Universitätsabschluss, die in Iñapari aufkreuzt). Aber das muss ich mir doch genau ueberlegen, so viel Begeisterung ist auch ein bisschen creepy. Und alle Ueberzeugung hat Grenzen - wenn ich hoeflich darauf hinweise, dass man noch viel mehr Emissionszertifikate verkaufen koennte, wenn man den Rechner nicht die ganze Nacht laufen laesst und das Auto nicht 10 Minuten warmlaufen laesst, bekomme ich ein mildes, uneinsichtiges Laecheln und die Phrase "Yo soy carboneutro" (ich bin CO2-Neutral), und Punkt.

Es war ausserdem auch ziemlich cool, mal wieder mit Deutschen zusammen zu sein, erst nach drei Monaten beinaher Totalkarenz wird einem klar, wie schoen die Muttersprache ist. Connie, Milena und ich verstehen uns wunderbar, wir haben lange Naechte mit dem Erfinden neuartiger Piscokombinationen zugebracht und dabei hemmungslos sinnfreie Phrasen gedroschen und alberne deutsche Wortwitze gerissen. Die meiste Zeit haben wir - abgesehen von zahlreichen netten Besuchen von Freunden und Familie - alleine auf das Haus hier aufgepasst, weil Abraham verreist war, und es entstand ein sehr lustiges WG-Feeling.

Heiligabend waren wir erst bei der Gastoma zum sehr interessanten brasilianisch-peruanischen Festessen, zu dem wir Kartoffelpuffer und Apfelmus beigesteiert haben, dann in der Dorfdisco zu peruanisch-bolivianischer Cumbia und brasilianischem Forró. Zum Glueck sind alle suedamerikanischen Taenze super einfach zu lernen, einfach von einem Fuss auf den anderen treten und wild mit der Huefte wackeln, und wir kamen wunderbar klar. Wenn auch die eigene Familie fehlt und ob der voelligen Absenz von Kaelte und Schnee die typische Weihnachtsstimmung nicht so richtig aufkommen wollte, hatten wir una buena fiesta, und ich schicke nochmal in Gedanken abrazos an alle um den Globus, con todo el amor y el cariño del mundo.

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Iñapari

Okay, nach schlappen 10 Minuten Ladezeit hat sich jetzt das Blogfenster geoeffnet, nachdem alle Versuche mich ueber Mail oder Facebook zukommunizieren an dem Schneckeninternet gescheitert sind. Macht aber nichts, im Regenwald ist es heiss, und schwuel, der Organismus arbeitet langsam, man hat Zeit.

Das ist sehr entspannend, nachdem die Reise hierher mit gut 40 Stunden im Bus doch ein bisschen geschlaucht hat. Mit dem ersten Bus nach Santiago, dort 5stuendiger Aufenthalt wegen Strassenblockade der Baumwollbauern, nach Cuzco, nach nur einer Stunde weiter nach Puerto Maldonado, dort auf dem Motorradtaxi zum Collectivobahnhof, mit einem Colectivo nach Iberia, mit einem anderen nach Iñapari. Nachdem ich die Fahrt durch die Berge fast komplett verschlafen habe, bin ich hellwach, um meinen ersten in vivo-Eindruck vom Regenwald in mich aufzunehmen. Und es ist sehr schoen, wild, gruen, und schwuel, und gruen. Die Strasse erstaunlich gut, nichts von Sand/Schlammpiste, dann Iñapari, wo mich Milena und Connie, die anderen beiden Weltwaertsfreiwilligen in Peru, lieb an der sehr neten Polizeikontrolle abholen (wir sind hier genau an der Grenze zwischen Peru Basilien un dBolivien). Und ich bin froh, mal wieder viel vertrautes Deutsch zu hoeren, und stolz, auf der Reise weder mich verfahren noch ueberfallen worden zu sein.

Die naechsten Tage werde ich im hiesigen Aniaprojekt mithelfen, in den Dschungel gehen, Regenguesse abbekommen, und chillen, weil wie gesagt hier alle Prozesse sehr langsam laufen,. Und natuerlich vegetarisch Weihnachten feiern und dabei liebvoll an euch denken.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Dos Perús

Ich war mal wieder überrascht, wie hässlich Armut sein kann, als ich heute einen Blick in das Schlaf- und einzige Zimmer meines Schülers Renzo werfen konnte. Da wohnt er mit drei kleinen Schwestern und seinen beiden Eltern, wir sprechen hier über ca. 15 Quadratmeter, und die fassen die zwei Betten und alle anderen Habseligkeiten der Familie, die zum Glück nicht so viele sind, denn es gibt keine Schränke - das Chaos wäre nur noch größer. Neben dem Haus/Zimmer gibt es einen mit Tüchern überspannten Verschlag, da ist die Küche. In San Jacinto kochen sie tatsächlich noch über dem Feuer, Gas ist teuer, aber so gehen eben die Huarangos drauf.
Ansich könnte das Leben hier die pure Idylle sein - ruhig, sonnig, mit dem im Osten thronenden Cerro im Hintergrund - wenn es frei gewählt wäre. Ich komm hier ziemlich gut klar, solange man mir sauberes Trinkwasser gibt, mit Carmens vegetarischem Essen, gelegentlich einer kalten Dusche und einer handvoll Bücher bin ich ziemlich zufrieden. (Wobei das, was ich hier mache, mit akademischer Askese vermutlich besser benannt ist, als mit dem, was das andere ist, Armut.)
Hässlich wird es nur, wenn versucht wird, upscale Western Standard zu imitieren, dreckige, hässliche Jesuskalender als Dekoration, der Versuch einer Dusche und die Plumpsklos mit den Plastiksitzen, wo hinhocken viel einfacher wär, und das ganze hässliche Plastik überall!

Und manchmal macht es mich auch ganz schön traurig, wenn ich sehe, wie schlecht hier das Miteinander funktioniert. Wie sich die Kinder anschreien, wie die Erwachsenen die Kinder schlecht behandeln, wie sehr es an Kultur mangelt, wie schon mal wild übertrieben und gelögen wird, wie man sich in seiner Armut akommodiert hat und auf Geschenke wartet, ja sogar ziemlich forsch fordert, und wie man mir immer wieder von Raub und Neid erzählt. Wenn ich sehe, wie sehr es an Kultur fehlt. Aber wer braucht schon auch ein Theater, wenn man zuhause ungefähr in jedem Zimmer zwei Fernseher hat.
Ich habe mit den Kindern angefangen, ein witziges Krippenspiel zu schreiben und zu proben, und zu den Regeln des Good Behavior Games jetzt auch noch die Einhaltung christlicher (zur Einführung hab ich eine Religionsstunde benutzt) Werte hinzugefügt. Wenn die Kinder einen Bleistift ausleihen wollen, sagen sie jetzt nicht mehr "Dame tu lapiz, pee" (Gib mir deinen Stift, ey), sondern "Serías tan amable de prestarme tu lápiz, por favor?" (Wärst du so lieb, mir deinen Stift zu leihen, bitte?). Das ist sehr schön. Wenn sie das oft genug bei mir üben, fangen sie vielleicht auch irgendwann in der Welt draußen an, sich hübsch zu benehmen.

Jetzt wo ich das so schreibe, ist es allerdings auch mal Zeit für ein dickes Cave: Es ist zwar bestimmt alles (wenigstens subjektiv ;) wahr, was ich hier von meinen Erlebnissen wiedergebe, aber es handelt sich bei vielem um punktuelle Eindrücke hier aus dem Dorf. Und ganz sicher sind nicht alle Lehrer hier so unfähig wie Pilar, nicht alle Peruaner so faul wie meine Kids manchmal, und lange nicht alle Häuser so schmuddelig wie die in San Jacinto, und man muss garnicht so weit fahren, um das zu erleben. Letzte Woche war ich zu Besuch in der Primaria von Cachiche, das ist der erste Stadtteil von Ica, wenn man von San Pedro ins Zentrum fährt. Die Lehrerin meines Nachbarn Antoni hatte mich gebeten, einen ihrer Schüler psychologisch zu begutachten. Und dort ist alles etwas anders - Cachiche ist schön, hat zwar keine asphaltierten Straßen, aber auch nicht viel Verkehr, es gibt neben den Colectivos wohl auch eine Art Bus, eine hübsche Plaza mit Blumen, und überhaupt hat jedes Haus freiwillig seine TiNi vor der Tür, und die Häuser sind zwar klein, aber aus Ziegel und ansehnlich. Die Schule ist auch klein, aber jede Klasse hat ihre eigene Lehrerin und ihr eigenes Klassenzimmer, und die sind sauber und aufgeräumt und hübsch dekoriert (wobei ich mich frage, warum die Kinder auf den edukativen Postern alle hellhäutig und blond sein müssen - Beobachtungslernen funktioniert doch besser, wenn man sich mit dem Vorbild identifiziert?). Ich kam, nach einer holprigen Fahrt im Kofferraum des Schultaxis, sehr früh an, und die wenigen Schüler, ebenfalls fast alle überpünktlich aufkreuzten, fingen an, freiwillig und ein bisschen umständlich den Boden zu putzen und zu wachsen. Es gibt Schuluniformen und keines der Kinder kommt mit erkennbar dreckigem Gesicht in die Schule, scheinen halbwegs ausgeschlafen und haben gefrühstückt. Unterrichtet wird zumindest grob nach Lehrplan (meine Kids sind in allem weit, weit zurück). Wer in San Pedro ein bisschen was von Bildung hält, schickt seine Kinder nach Cachiche. Ob aus meinen Sechstklässlern trotzdem noch was werden kann? Morgen ist die Abschlussprüfung, und als ich heute mit Leslie lernen wollte, sagte sie mir, sie hätte jetzt wichtigeres zu tun. Zum verzweifeln. Und Milenia sagt mir, sie will nicht bestehen, weil sie lieber in der Sechsten bei mir bleiben will. Zum verzweifeln, aber süß, und hält die Laune aufrecht :)

Dienstag, 6. Dezember 2011

De Gatitos y Riego por goteo.


Freitag bin ich Mutter eines süßen kleinen Waisenkätzchens geworden, was mich sehr glücklcih macht. Halb verhungert, falsch ernährt und ganz verfloht, musste ich es von dem Rattengifttod erretten, zu dem es von den bösen Stiefeltern verurteilt hatten.
Mit viel Liebe, Leche Gloria und etwas Brot und nach einer vorsichtigen Reinigung mit warmem Wasser und Flohsprüh ist es jetzt trotz Carmens dunkler Prophezeihungen übern Berg, maunzt fleißig Tag und Nacht, klettert selbstständig aus seiner Kiste heraus und läuft mir überall hin nach. Im Unterricht ist es auch dabei, und das Schönste ist Treibhauseffekt erklären mit dem Fratz auf dem Arm.

Samstag habe ich mit Yoel mit viel Freude und Eifer seine TiNi wiederaufgebaut, die alte war vertrocknet, der Zaun eingefallen und der Rest der Pflanzen von den Hühnern gefressen. Nachdem ich mich einige Tage vorher zum Wiederaufbau angekündigt hatte, war ich begeistert, als ich bei meinem Eintreffen schon die Hälfte neu errichtet vorfand. Im verbleibenden Teil der TiNi hatte Yoel sich sogar ein Tröpfchenbewässerungssystem installiert, ganz alleine. Blieb noch, die TiNi zu vergrößern, also die Erde auszutauschen und den Zaun drum herumzuspannen, was auch noch einen ganzen Vormittag gefüllt hat... trotz der tatkräftigen Mitarbeit sämtlicher kleiner Geschwister.Gut dass Yoel eine Hängematte hat, in der ich anschließend seinem Flötenspiel lauschen und ein paar Tipps geben durfte. Das mit dem Musik uterrichten kann ich einfach nicht lassen :)

Trotz alledem war ich abends noch fit genug, um mit Milagros, Luchos Schwester, ins Nachtleben zu tanzen. Lucho und Stefania und ihre Freunde sind in letzter Zeit zu träge, zu alt oder zu krank um auszugehenn, aber ich muss tanzen, sonst werd ich ob Carmens Kohlenhydratmast wirklcih noch dick hier.
Jedenfalls fand ich mich dann nachts auf einem schicken Dieziochoniero (18. Geburtstag) wieder, die hier für die Jungs riesig gefeiert werden. Alles ein bisschen übertrieben, viel Pomp, aber nur halb so schlimm wie die Quincenieros (15. Geburtstage) der Mädls, wo das arme Kind in ein Prinzessinenkleid gesteckt wird (besonders passend in San Jacinto, mit den Stöckelschuhen im Lehmboden stapfend) und unglaublich viel alberner, rosafarbener Trubel betrieben wird, um es in die Gesellschaft einzuführen... aber man muss ja alles mal gesehen haben, und ich war fest entschlossen mich zu amüsieren. Ich war natürlich auch die einzige Gringa dort und Mili hatte mich in ein winziges Kleidchen und haushohe Schuhe gesteckt, und natürlich wurde ich aufgefordert, vor aller Augen Negroide zu tanzen, was mir bisher nur aus dem Fernsehen ein Begriff war... aber vor lauter Erdbeerpisco dürfte das niemandem aufgefallen sein, und ich hatte Spaß :)

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Legión de Ania

Keine großen Neuigkeiten.. es wird immer heißer, die Akazie vor meiner Schule blüht wunderschön (überhaupt, mit der ganzen Baumkrone blühen, das müssen die deutschen Bäume erstmal nachmachen), die Kids sind weiterhin meist bastante renegones (ziemlich bockig), wenn es ums Lernen geht, dafür eifrig beim Spielen und Pflanzen und sind vollkommen unbeeindruckt davon, dass sie bald Abschlussprüfungen haben. Moskitos, Katzen und Hunde werfen süße kleine Tierbabys, ich bin fleißig überall dabei und meist recht zufrieden und ausgeglichen. Wenn ich nicht, wie jetzt gerade, verzweifelt Mücken jage. Malditos bichos de los cojones me cago en sus muertos (ohne deutsches Pendant)!

Diese Woche habe ich mit meinen Großen ihre Ausbildung zu "Protegedoras especiales de la Tierra" vollendet, Spezialeinheiten im Schutz der Erde. Ganz nach Lehrbuch hatte ich total ganzheitlich und super fächerübergreifend ein paar Unterrichtseinheiten zum Einüben umweltgerechten Verhaltens und dessen Multiplikation gemacht. Die Kids können jetzt ziemlich gut die Verhaltensregeln aufsagen, nachdem wir sie grafisch und mimisch dargestellt haben, und wenn sie Umweltfrevel bei anderen beobachten, verteilen sie Strafzettelchen im ANIA-Look, die sie mit etwas Hilfe auch ganz gut erklären und begründen können. Dazu haben wir zum Auffrischen nochmal die Ania-Geschichten gelesen. - zu meiner großen Überraschung und Begeisterung konnte Milenia große Teile davon auswendig hersagen... hätte ich welche getragen, wär ich ob dessen glatt aus den Latschen gekippt. Dafür gabs dann grüne Umweltsherriff-Sterne zum Anstecken, um auch die nötige Autorität zu verleihen.


Den Kindern ist dabei nicht entgangen, dass ich sie hemmungslos instrumentalisiere, aber es schien sie nicht zu stören. Es war für sie mehr wie ein Spiel.. "Tu eres Ania, y nosotras somos tu legión" (Du bist Ania, und wir sind deine Legion), haben sie zu mir gesagt. Warum auch nicht :D

In der Praxis funktioniert das noch nicht so gut.. wenn die Großen den Kleinen die Zettelchen verteilen, weil sie Müll auf den Boden werfen oder wild Pflanzen ausreißen, freuen die sich so über die süßen Bildchen, dass sie noch mehr davon haben wollen...